Auf diese Fernschreiben erfolgte überhaupt keine Antwort mehr.
Die Amtsträger in den Parlamenten und Behörden – aus-gehend vom Bundestagspräsidenten über den Bundes-ratspräsidenten, die Präsidenten der Länderparlamente bis hin zum Bundespräsidenten, Bundeskanzler und zu den Ministerpräsidenten und Ministern der Länder – empfan-den diesen an sich völlig verständlichen und natürlichen Vorschlag jener beachtlichen jungen Bürgerinitiative, bei der Ausarbeitung ihrer parlamentarischen und amtlichen Ziele behilflich zu sein, ganz offenbar als eine grobe Frechheit.

Da kamen – und das immerhin nach dem Dritten Reich mit seinen ausgesprochen menschenunwürdigen Zielen – junge Bürger daher, schlossen sich zu einer Organisation zugunsten des gesellschaftlichen Fortschritts durch demo-kratische Mittel zusammen, fragten so einfach und unerwartet nach den Zielen der höchsten Amtsträger unseres jungen Staates sowie ihrer Behörden und wollten dann auch noch unverschämterweise darauf eine Antwort erhalten und sogar an der Ausarbeitung dieser Ziele mitwirken!

Der geschätzte Leser mag sich vorstellen, daß so manchem Parteipolitiker – der sich durch Buckeln und „Mitmachen“ ein gutdotiertes Amt erschlichen und dann schließlich als Krönung seines engen Lebens die höchste Ehre der politischen Erfolgsleiter erreicht hatte und dabei zu jedem Karneval mit frohem Mut sang: „In 100 Jahren ist alles vorbei“ – hier der Hut hochging, als er sich so in seinem wichtigen Amt von vielen jugendlichen Bürgern als ziellos herumrudernd entdeckt sah und ihm auch alles noch so imposante Tarnen nicht mehr helfen konnte.