Betr.: Unsere
Untersuchung über die Bedeutung
unserer traditionellen Wappen, Zeichen und Symbole
Bezug: Unser Schreiben vom 25. Juli 83 sowie
Ihr Schreiben vom 4. August 83
Sehr geehrter Herr Minister,
Ihr
Antwortschreiben auf unsere Frage nach der Bedeutung unserer bundesdeutschen
Wappen und Symbole haben wir erhalten. Sie schreiben darin als Antwort,
daß unsere staatlichen Symbole
Bundesdienstflagge,
kleines Bundessiegel sowie
großes Bundessiegel
ihre
wesentliche Bedeutung darin haben, daß ihre Anwen-dung Ausübung
staatlicher Macht in der Bundesrepublik Deutschland symbolisiert und
daß nur Bundesbehörden berechtigt sind, die Bundesdienstflagge
zu hissen oder ein Bundessiegel zu verwenden.
Das
gleiche wie über die Bundesflaggen teilen Sie uns über die
Dienstsiegel mit, nämlich, daß sie Staatssymbole der Bundesrepublik
Deutschland sind, welche die Befugnis zur Ausübung von Hoheitsgewalt
dokumentieren.
Dabei
finden wir in dieser Erklärung unsere in unserem Schreiben vom
25. Juli an Sie gestellten Fragen nicht beantwortet. Sicherlich ist
es auch wichtig zu wissen, bei welcher Gelegenheit diese traditionellen
Symbole unserer Vorfahren eingesetzt werden und wer sich in bestimmten
Hoheitsgebieten das Alleinbenutzungsrecht vorbehalten hat.
Doch
wie wir Ihnen schon mitteilten, werden diese uralten Zeichen unserer
Verwandten sehr oft gedankenlos benutzt, und den meisten Bürgern
ist kaum oder vielleicht überhaupt nicht bekannt, welchem inneren
Zweck die Benutzung unserer althergebrachten Wappen dient.
Es
will uns nicht einleuchten, daß der Einsatz dieser Zeichen in
der höchsten offiziellen Machtebene unseres Staates so ohne inneren
Sinn und Zweck geschieht, wie dies in Ihrem Antwortschreiben zum Ausdruck
kommt daß diese Zeichen und Symbole in einer Weise eingesetzt
werden, bei der die Konzentration ihrer Benutzung auf einer platten
Dokumentation äußerer Macht liegt, wie wir dies ja besonders
bei den totalitären Staaten vorfinden ohne jeden kulturellen
Hintergrund, ohne jegliche moralisch-ethische Intention und ohne jeden
innergeistigen Sinn und Zweck: ohne eine hohe Inspiration zu geben,
ohne hohe menschliche Ziele zu verkünden wobei diese traditionellen
Zeichen nur in einer ganz oberflächlichen Weise benutzt werden,
so als hätten sich Fremde willkürlich dieser Herrschaftszeichen
der hohen Kultur unserer Vorväter bemächtigt.
Wir
bitten Sie, diese Überlegung nicht falsch zu verstehen. Aus ihr
tritt uns nur unser Ringen um die innere Wirklichkeit unserer deutschen
Kultur entgegen ein Prozeß menschlicher Bewußtwerdung,
dessen klärender Wirkung wir alle dringend bedürfen
wollen wir in der weiteren Zukunft solche Fälle platter totalitärer
staatlicher Hoheitsgewalt, wie sie uns das Dritte Reich noch vor nicht
allzulanger Zeit deutlich vor Augen geführt hat, in unserer Zukunft
vermeiden.
Auch
im Dritten Reich und besonders dort wurden die Wappen, Zeichen und Symbole
unserer Vorfahren in ganz oberflächlicher Weise benutzt, um staatliche
Macht zu dokumentieren. Und wenn wir Ihren Brief so nehmen sollen, wie
er sich uns darbietet, dann finden wir eine ähnliche gedankenlose
Grundhaltung beim Gebrauch dieser Zeichen unserer Vorväter vor.
Das
Dritte Reich hat mit dieser Art der äußeren Dokumentation
staatlicher Macht kraft dieser Zeichen diese überlieferten Symbole
unserer Vorfahren international in Verruf gebracht, und das Ergebnis
ist, daß wir das älteste und höchste Zeichen neben dem
Adler, das Hakenkreuz, jenes uralte Sonnenzeichen unserer arischen Vorfahren,
leider im Moment nicht mehr benutzen können, ohne in der internationalen
Weltpresse einen Sturm der Entrüstung zu ernten.
An
der Möglichkeit solch einer massiven Reaktion auf den Gebrauch
eines traditionellen Zeichens läßt sich leicht ablesen, daß
unsere alten Wappen und Symbole große Wirkungen hervorzurufen
vermögen, daß sie starke Träger von Gesinnungen ganzer
Völker sein können und daß sie deshalb mehr darstellen
als nur äußere Dokumente platter staatlicher oder vielleicht
gar militärischer Gewalt.
Diese
Zeichen und Symbole üben auf uns Menschen seit alters her eine
geradezu magische Wirkung aus; aus diesem Grunde können sie große
Bewegungen hervorrufen, aber auch große Gegenbewegungen bis hin
zu Stürmen internationaler Entrüstung.
Wir
fragen uns deshalb: Welche Möglichkeit besteht für uns heute,
mit Hilfe eines bewußten und klugen, wenn nicht gar weisen Einsatzes
unserer uralten Wappen, Zeichen und Symbole in unserem eigenen Volke
und in den Völkern unserer Umgebung eine Welle verbindender Menschlichkeit
hervorzurufen?
Wieweit ist es möglich, diese traditionellen Wahrzeichen unserer
Vorfahren als sittliche Informationsträger reiner Menschlichkeit
zu verwenden, um damit dem Frieden und dem Fortschritt in unserem eigenen
gesamten deutschen Volk und in der Welt zu dienen?
Wenn
solche Zeichen große internationale Bewegungen hervorzubringen
vermögen, dann muß ihnen eine Macht innewohnen und dann muß
ihnen auch große Macht einzugeben sein wie dies ja die
umkehrende Wirkung des Dritten Reiches auf das Hakenkreuz dokumentiert.
Aus
diesem Grunde erschien es uns im Interesse unseres eigenen Volkes und
im Interesse der Völker der Welt notwendig, diejenigen Gesinnungskräfte
kennenzulernen, welche diesen unseren Wappen, Symbolen und Zeichen seit
uralter Zeit zugrundeliegen oder welche von unseren Vorfahren in alter
Tradition einmal hineingelegt wurden.
Wir
stehen heute an einem Punkt, an dem die Welt imstande ist, sich selbst
zu vernichten. Die Mechanismen eines solchen Zerstörungspotentials
stützen sich in erster Linie auf Unwissenheit, an zweiter Stelle
auf sittliche Ziellosigkeit und an dritter Stelle auf die Routine eines
veroberflächlichten Alltagslebens.
Es
ist auch unsere deutsche Pflicht, am Abbau dieser großen drei
Mangelerscheinungen in der Welt mitzuarbeiten und so unseren Beitrag
zum Frieden zu leisten und dies gilt für unser gesamtes
deutsches Volk: für die Bürger der DDR und für uns in
der Bundesrepublik.
Deshalb
erscheint uns gerade der Ansatz, unsere althergebrachten Wappen, Zeichen
und Symbole für eine solche menschliche Gesinnungsentwicklung einzusetzen,
besonders geeignet, denn unsere Untersuchungen haben ergeben, daß
unsere Vorfahren sie einmal in dieser Weise verwendet haben: daß
sie sie als Mittel für die freie Gewissensbildung des Volkes eingesetzt
haben.
Aus
diesem geistig-sittlichen Verantwortungsbewußtsein heraus fragten
wir Sie nach Ihrem Wissen über diese traditionellen Zeichen unserer
Vorfahren, welche Sie ja von Amts wegen benutzen und für deren
Benutzung Sie sogar auf einem Hoheitsrecht bestehen.
Wenn
Sie uns also mehr über diese Symbole sagen können, als Sie
uns bisher mitgeteilt haben, so bitten wir Sie, dies jetzt nachzuholen.
Darüber hinaus bitten wir Sie, den Inhalt dieses Briefes keineswegs
als einen persönlichen Angriff zu sehen. Dieses offene Wort soll
nur unsere rechtschaffene, rein deutsche Grundlage sein, uns gemeinsam
über das Wissen und den richtigen Gebrauch dieser traditionellen
Zeichen im eigenen Volke Klarheit zu verschaffen. Darauf aufbauend sollte
es uns gelingen, nun in der Welt eine sittlichere deutsche Gesinnung
zu offenbaren als in der jüngeren Vergangenheit. In diesem schlichten
Weg einer freien Gewissensbildung liegt der Erbantritt unserer natürlichen
Menschenwürde auf diese Weise können wir echte Freunde
gewinnen.
Wir
hatten auch an die anderen Herren Minister und an den Herrn Bundeskanzler
so wie an den Herrn Bundespräsi-denten die gleichen Fragen gestellt
wie an Sie, und mit Ausnahme des Herrn Bundespräsidenten, des Ministers
der Verteidigung und des Ministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit
haben sie alle wie Sie mittlerweile fest-gestellt haben dürften
unsere an sie gerichteten Schreiben zuständigkeitshalber
an Sie zur Bearbeitung weiter-geleitet.
Von
uns aus gesehen ist es jedoch unser aller Verpflichtung, diese traditionellen
Wappen unserer Vorväter wirklich zu kennen sowie deren althergebrachte
sittliche Macht in der freien Gewissensbildung unseres Volkes erfolgreich
zu nutzen. Ein solches Wissen ist unseres Erachtens nicht eine Frage
der Zuständigkeit. Wer diese alten Symbole von Amts wegen benutzt,
der sollte wissen, welche Bedeutung und welche Kraft in diesen Zeichen
stecken.
Unser
Wort Gewissen setzt sich nach der Sprachtradition unserer
Vorväter aus Gesinnung und Wissen zusammen.
Soweit wir herausgefunden haben, konzen-trierten unsere Vorfahren einmal
ihre gesamte Gesinnung und all ihr Wissen in diesen Zeichen und Symbolen.
Und unter der geschickten Anwendung ihrer Wappen als magischer Zeichen
von großer menschlicher Wirkungskraft schufen sie überall
in der Welt hohe Kulturen, deren Zeugnisse den gebildeten Menschen auch
heute noch in Erstaunen zu versetzen vermögen.
Wenn
es uns heute wieder gelingt, diese althergebrachten Symbole der freien
Gewissensbildung unserer Vorfahren mit dem alten hohen Sinn zu füllen,
den sie einmal gehabt haben, dann könnte dies für uns vielleicht
eine Wende in der Routine unseres menschlichen, politischen und ökonomischen
Abstiegs bedeuten. Diese Art sittlichen Erbschaftsantritts könnte
unser gesamtes deutsches Volk stärken und in ihm ein Bewußtsein
der natürlichen Einheit schaffen.
Aus
diesem Grunde treten wir noch einmal an Sie heran, um mit Ihnen gemeinsam
zuerst einmal festzustellen, was der einzelne doch noch von seinen Amtswappen
weiß außer, daß er sie täglich bei dieser
und jener Gelegenheit als Mittel der Dokumentation für veräußerlichte
staatliche Macht benutzt.
Wir
hoffen, daß wir in Ihnen einen überzeugten Partner bei der
Ergründung unserer wahren deutschen Tradition und Kultur finden,
so daß sich unsere wahrlich ererbten Gesinnungskräfte einmal
von jenem Ballast importierter Fremdkultur zu befreien vermögen,
welcher uns Deutsche nun schon seit vielen Generationen in immer größere
Krisen stürzt.
Mit freundlichen
Grüßen
i. V. i. V.
Deutsche Kulturstiftung
Abteilung für Grundlagenforschung
in der Deutschen Mythologie
6900 Heidelberg, Postfach 10 20 49
Anlage:
Kopie eines Schreibens an den Herrn Bundeskanzler, wie es entsprechend
auch an die weiteren Bundesminister gesandt wurde.
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