Die
Übernahme (der Schuhfirma Schulenklopper, die eine jährliche
Produktion in Höhe von etwa 700.000 Reichsmark erzielte) erfolgte
durch unsere Vermittlung.
Die alte Firma stand mit uns nicht in Geschäftsverbindung. In diesem
Fall ist der Übernahmepreis nach den vorliegen-den Unterlagen für
die Erwerber günstig gewesen; zumin-dest gilt das hinsichtlich
des Maschinenparks, der zuerst von einem Sachverständigen auf 90.000
Reichsmark geschätzt worden war und dann auf Grund einer neuen
Schätzung auf 30.000 Reichsmark herabgesetzt wurde.
Soweit erinnerlich, wurde seinerzeit auf Veranlassung einer Behörde,
vermutlich der Gauwirtschaftskammer, ein Wirtschaftsprüfer Höhne
in die Übernahmeverhandlungen eingeschaltet.
Ferner ist hervorzuheben, daß Herr Schulenklopper bei der November-Aktion
1938, also während der Verhandlungen (mit der DEUTSCHEN BANK) in
ein Konzentrationslager gebracht wurde.
Er wurde nach einigen Wochen freigelassen und soll den endgültigen
Vertrag unterschrieben haben.
Beim
Erwerb jüdischen Besitzes zögerte die DEUTSCHE
BANK nicht, aus den Enteignungs- und Konfiskationsmaßnahmen der
Nazis Nutzen zu ziehen.
So diente die DEUTSCHE BANK den Nazis als wichtigste Einziehungsagentur
für eine Sondersteuer, die der jüdischen Bevölkerung
von Berlin nach den Pogromen der Deutschen gegen sie sinnigerweise als
Strafe auferlegt wurde.
Das
Konto bei der DEUTSCHEN BANK für diese Sondersteuer
hieß Wiedergutmachung für die Schäden Berlins.
Diese Geldbuße wurde von der jüdischen Bevölkerung in
Bargeld und zum Teil in Wertpapieren bezahlt, die von der DEUTSCHEN
BANK später verkauft wurden.
Die DEUTSCHE BANK erhielt ihre übliche Provision von
diesen Millionenbeträgen und genoß offenbar ein Vorkaufsrecht
auf in jüdischem Besitz befindlichen Wert-papiere.
Auch
war die DEUTSCHE BANK in den Augen der Amerikanischen Militärregierung
verantwortlich für die Mißhandlung kriegsgefangener Zwangsarbeiter.
In ihrem Bericht heißt es:
Die
Mißhandlung von Zwangsarbeitern, der Mißbrauch der Häftlinge
von Konzentrationslagern und die Beschäfti-gung von Kriegsgefangenen
in Rüstungsunternehmen stellen Kriegsverbrechen dar. ...
Die
... Analyse belegt die entscheidende Rolle, die die DEUTSCHE BANK auch
als eine Institution spielte, die die Geschäfts-, Produktions-
und Personalpolitik der Mannes-mannröhrenwerke ... bestimmte.
Mannesmann war praktisch eine industrielle Filialgesell-schaft der DEUTSCHEN
BANK und wurde von deren führenden Vorstandsmitgliedern vollständig
kontrolliert und geleitet.
Daher gilt die Schlußfolgerung, die der Bericht der Gemein-samen
Finanzstelle der US-Gruppe des Kontrollrates in bezug auf den Einsatz
von Fremdarbeitern in den Mannesmann-Werken zieht, auch für die
DEUTSCHE BANK. |