DER
SPIEGEL
Redaktionsvertretung
Herrn Peter Stähle
Postfach 11 06
7000
Stuttgart 1
2.
Oktober 1984
Bezug:
Ihr
Schreiben vom 29. August 1984 mit der Bitte um ein Informationsgespräch
für eine Bericht-erstattung und
Ihr Telex vom 12. September 1984 in derselben Sache sowie unser ausführliches
Antwortschreiben vom 14. September 1984 sowie
Ihr Anruf vom 18. September 1984 und Ihr Telefongespräch mit
unseren Herren Rezeptio-nisten sowie
Ihr Fernschreiben vom 18. September 1984 und
Ihr Fernschreiben von heute, dem 2. Oktober 1984
Betr.:
Ihr
Anliegen einer Berichterstattung über
die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG
Sehr geehrter Herr Stähle!
Wie
wir Ihnen in unserem letzten Schreiben vom 14. September 1984 mitteilten,
möchten wir bevor wir Ihnen irgendwelche Referenzadressen
führender Persönlichkeiten wegen Auskünften bzw. wegen
eines Informationsgesprä- ches zusenden der guten Ordnung
halber erst einmal sicherstellen, daß Sie in Ihrem eigenen Hause
für eine solche immerhin doch gewagte Unternehmung auch die notwendige
Rückendeckung mitbringen.
Wir
teilten Ihnen in unserem Schreiben doch schon sehr viel über den
Hintergrund der DEUTSCHEN KULTUR-STIFTUNG mit.
Besonderen Wert legten wir in der Ausführlichkeit unseres Schreibens
auf Ihre Einsicht, daß sich Weisheit und sittliches Wissen ihrer
Natur nach nun einmal auf die Erkenntnis der übernatürlichen,
rein sittlichen Fähigkeiten stützen.
Sittliches
Wissen kann keinesfalls durch äußere Speku-lationen oder
Erklärungen gewonnen werden, wie man dies nach 2000jähriger
sittlich ungebildeter Fremdherrschaft so annimmt und dabei selbst voller
ungelöster Probleme steckt: jenen unbestechlichen Dokumenten für
eine erfolglose, spekulative Religionsausübung durch veräußer-lichte
Informationsmittel.
Und
daß jene genannte 2000jährige ideologische Fremd-herrschaft
auch vor Ihrem Journal nicht haltmacht, konnten Sie schon aus jenem
beigefügten Zitat eines Briefes Ihres Organs entnehmen:
....
Dazu muß ich Ihnen nun folgendes erklären: Geschrieben werden
solche größeren Artikel in der Regel von unserer Zentralredaktion
in Hamburg, die Außenbüros wie auch das in .....
haben hierbei normalerweise keine andere Funktion, als die Hamburger
Kollegen mit aktuellem Stoff zu versorgen. Deshalb hatte ich auf die
Richtung des Artikels keinerlei Einfluß; ich kann Ihnen aber versichern,
daß es mir leid getan hat, daß man in Hamburg aus meinem
5seitigen überwiegend positiven Recherchenbericht
fast nur das Negative herausgepickt hat. Dies zur Erklärung und
Information.
Wir
fügten Ihnen auch noch die Information bei, daß uns ein weiterer
Bericht über einen ganz entsprechenden Fall mit dem SPIEGEL vorliegt.
Aufgrund
jener in den angesprochenen Artikeln einge-schlagenen kirchlichen Ausrichtung
hatten wir Ihnen die konkreten Fragen nach einer praktischen Vormundschaft
der Kirche in Ihrem Unternehmen gestellt: |