13-623-Sa/Co
Am
stillsten und wirksamsten
geht die Vernunft verkleidet einher
wie die Kalifen
in Tausend und Eine Nacht.
Sternau
Sehr
geehrter Herr Präsident Dr. Sohl,
uns
liegt ein Exemplar des Rundschreibens, Jahrgang 4, Nr. 49 des Verbandes
Deutscher Papierfabriken e.V. vor, in welchem eine Stellungnahme Ihres
Verbandes vertreten wird, die offensichtlich darauf abzielt, die von
uns vorge-sehene Aktivität zur Absicherung der freien Unternehmer-tätigkeit
willentlich schon im Keime zu sabotieren.
In
unserem Schreiben vom 26. Okt. 75 informierten wir Sie bereits vor der
Kontaktaufnahme mit den Unternehmern authentisch über unsere Intentionen
und grundlegend über unsere Strategie zur Verwirklichung unserer
sicherlich gemeinsamen Zielsetzungen.
Darüber
hinaus baten wir Sie in unserem zweiten Schreiben vom 9. Jan. 76 um
ein persönliches Treffen, um uns mit Ihnen in der Systematik des
Vorgehens gegen die unter-nehmerfeindlichen Bestrebungen abzustimmen.
Leider
erhielten wir von Ihnen auf beide Schreiben keine Antwort. Wir können
daher nur annehmen, daß unsere Briefe auf dem Wege zu Ihnen persönlich
an irgendeiner Stelle verlorengegangen sind. Aus diesem Grunde senden
wir Ihnen die beiden an Sie gerichteten Schreiben noch einmal zu.
Ungeachtet
der ausbleibenden Kooperation mit Ihnen nahmen wir mit einer Anzahl
großer Unternehmen Kontakt auf, weil wir es für unbedingt
erforderlich hielten, der in unseren Schreiben angesprochenen gelenkten
Strömung, welche die freie Marktwirtschaft auszuschalten droht,
auch ohne Ihre Mitwirkung konsequent entgegenzuwirken und bei dieser
Tätigkeit in der betroffenen Unternehmerschaft die Initiative für
eine gemeinsame Absprache zu wecken.
In
diesem Moment müssen wir feststellen, daß im Namen Ihres
Verbandes aktive Bestrebungen im Gange sind und offen zutage treten,
die diese gezielte Aktivierung der Unternehmer bewußt untergraben
und darüber hinaus diejenigen Kräfte aktiv unterstützen,
welche auf eine schrittweise Aufhebung der unternehmerischen Freiheit
gerichtet sind und eine vorgetäuscht sozialere Gesell-schaftsordnung
herbeiführen wollen.
Wir
sind bestürzt, daß dabei gerade dasjenige Organ federführend
in Erscheinung tritt, von dem wir ursprünglich das bewußteste
Engagement zugunsten einer freien unternehmerischen Betätigung
und somit zugunsten einer freien Marktwirtschaft erwartet hatten.
Dagegen
entwertet der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. unser vertraulich
an die höchsten Verantwortlichen der Wirtschaft persönlich
gerichtetes Schreiben zu einem Bittbrief und gefährdet durch die
Veröffentlichung unseres Projektes dessen Erfolg.
Aufgrund
praktischer Einsicht in die Schlüsselstellung des unabhängigen
Unternehmers bei der Absicherung unserer freiheitlich demokratischen
Grundordnung wird die WYMS ihr bisheriges Vorgehen konsequent beibehalten.
Unsere
bisher geführten Gespräche mit den führenden Männern
der Wirtschaft haben uns ausnahmslos bestätigt, daß der Unternehmer
die Notwendigkeit unserer Initiative kennt und mit allen ihm zur Verfügung
stehenden Kräften aktiv wird.
Ihre
WYMS
Peter
Hübner
Präsident der WYMS
Anlagen:
Schreiben der WYMS vom 26. Okt. 75 an den Präsidenten des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie e.V.
Schreiben der WYMS vom 9. Jan. 76 an den Präsidenten des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie e.V.
Kopie des VDP-Mitteilungsblattes, Jahrgang 4, Nr. 49 (Seite 2)
Kopie des Vermerkes des Arbeitskreises Spendenwesen vom
14. Nov 75
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