Die nordhessische ländliche Bürokratie hatte ich in meiner Jugend dagegen ganz anders kennengelernt.
Dort schätzte man Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit mehr als Besitz und Geld, und religiöse Fanatiker konnten hier noch nie landen.

Speziell in dem kleinen Städtchen Fritzlar, der Geburtsstadt meiner Mutter, in dem ich aufwuchs, wurden Freidenkende meines Wissens noch nie verfolgt – und davon gab es in diesem schönen Städtchen einige.
„Freiheit“ schien dem einzelnen Bürger dieser Region offensichtlich schon immer das höchste Gut gewesen zu sein, und so hatte ich in meiner Jugend dort einen Alltag erlebt, wo der eine die persönliche Freiheit des anderen respektierte – ja manchmal erschien es mir sogar, als ob man hier in dieser speziellen nordhessischen Gegend den persönlichen Gebrauch der Freiheit besonders schätzte.

Was lag also näher, als daß ich der Delegiertenversamm-lung empfahl, die Zukunft der DEUTSCHEN KULTUR-STIFTUNG sicherheitshalber in jener schlichten nordhes-sischen Region anzusiedeln, wo sich geschichtlich ein typisches Untertanenbewußtsein nicht entwickelt zu haben schien und man also einen Erfolg unserer materialistisch ausgerichteten politischen Gegner über Bestechung, Korruption oder parteipolitischen Druck meines Erachtens unvergleichlich weniger befürchten mußte als im Cleverle-Ländle.

Die Nordhessen erschienen mir für politische Manipula-tionen überhaupt nicht empfänglich.
Ich hatte sie als schlicht, direkt und geradeheraus kennen-gelernt – eine Mentalität, die für die Art jenes modernen ideologisch ausgerichteten Politikers oder religiösen Fana-tikers überhaupt keinen Sinn hat.

Und so hatten wir also vor, die DEUTSCHE KULTUR-STIFTUNG letztlich in dieser Gegend unter dem Schutz der dortigen freiheitsliebenden Bevölkerung zu etablieren und – wenn man so will – von hier aus wieder die „Donar-Eiche“ der alten europäischen Tradition der Demokratie mit überregionaler kultureller Ausstrahlung aufzurichten.

Unabhängig von der Tatsache, daß die Delegiertenver-sammlung meine Gründe teilte und meinem Vorschlag zur Verlegung der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG zu-stimmte, sollte gerade auch das Schicksal von seiner Seite aus diesen Gedankengang voll unterstützen, indem es uns Jahre später – obwohl wir im ganzen Bundesgebiet nach einer geeigneten Niederlassung gesucht hatten – gerade hier in der nordhessischen Gegend die „ideale“ Nieder-lassung zuspielte, und zwar in Form eines völlig heruntergewirtschafteten und verwahrlosten, schon länger leerstehenden ehemaligen Hotels mit allerdings traumhafter Lage und wunderbarem Rundblick über das weite nordhessische Bergland, bis weit nach Thüringen, mein Geburtsland, hinein.





         
                                         
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
           
                                   
  Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© DEUTSCHES KULTUR FORUM 2003
       
           
   
Peter Hübner   •   Preis der Freiheit   •   Das programmierte Vierte Reich
Teil 2   •  Die Deutsche Kulturstiftung
 

 

PETER HÜBNER  ·  PREIS DER FREIHEIT  DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH  EINE DOKUMENTATION  Unter der Schirmherrschaft der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
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 Brief des BDI an die WYMS
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Die Geschichte der Deutschen Kulturstiftung
 
Peter Hübner   •   Preis der Freiheit   •   Das programmierte Vierte Reich   •   Teil 2
Eine freie Jugendorganisation attackiert die „freie soziale“ Marktwirtschaft
in der Bundesrepublik Deutschland mit der Menschenwürde
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