PETER HÜBNER  ·  PREIS DER FREIHEIT  DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH  EINE DOKUMENTATION  Unter der Schirmherrschaft der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
DEUTSCHES KULTUR FORUM
 
Seite 4
Die Geschichte der Deutschen Kulturstiftung
 
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Der achte große ökumenische Schlag der Diktatur gegen die
bürgerlichen Demokratisierungsbestrebungen
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 INHALT
 Preis der Freiheit - Inhalt
 Vorwort des Verlages
 Vorwort des Autors
 Vorwort der
 Deutschen Kulturstiftung
 TEIL 3
 Der achte große
 ökumenische Schlag
 der Diktatur gegen die
 bürgerlichen  Demokratisierungs-
 bestrebungen
 Fernschreiben der
 Deutschen Kulturstiftung
 an den Rat der
 Evangelischen Kirche
 Deutschlands
 An die große Glocke
 gehängt:
 Ferschreiben der
 Deutschen Kulturstiftung
 an Führende
 Persönlichkeiten
 Countdown –
 Durchsuchungsbeschluß
 Letzte  Vorbereitungsphase
 des Countdown –
 Vernehmungsprotokoll
 Durchsuchungsbefehl
 Countdown –
 Koordinationsfehler
 Der sichere Griff
 nach den Drahtziehern
 Telex der Deutschen
 Kulturstiftung
 an den Rat der
 Evangelischen Kirche
 Deutschlands
 Die amtliche Provokation
 eines „Unfalls“
 Die amtliche Verhinderung
 des Griffs nach den
 Drahtziehern
 Gehen wir dieser ganzen
 Aktion noch einmal auf
 den Grund:
 ORIGINAL-DOKUMENTE
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Der Verwegenste dieses äußerlich so heruntergekomme-nen, verwahrlosten Clubs hieß kurioserweise – gegen alle Regeln der Vernunft: Geck.

Und er verstand überhaupt keinen Spaß. Pausenlos – bei jeder Kleinigkeit, die er nicht verstand – drohte er Verhaftungen an, selbst wenn irgend jemand nicht sofort beiseite trat, wenn er plötzlich und unerwartet an ihm bzw. ihr vorbeispurten wollte.

Hier ein paar kleine Kraftausdrücke, die ich unserem sofort nach der Hausdurchsuchung angefertigten Protokoll entneh-me und welche die ganze Atmosphäre etwas widerspiegeln:

Als Geck – wie der bewaffnete Held eines Kriminalfilms in der wichtigsten Action-Szene – in vollem Ornat nach Art des echten V-Mannes – ins Haus stürmte und von einem unserer Mitarbeiter wahnwitzigerweise gebeten wurde, doch bitte erst einmal unten zu warten, feuerte er auf meinen Freund erst einmal folgenden starken Polizei-Spruch ab: „Dann muß ich das ganze Gelände umstellen lassen!“ Und – tief beeindruckt von seinem forschen Elan – erlaubte ihm unser Freund dann auch gleich: „Gut, lassen Sie das ganze Gelände umstellen!“, und dabei dachte er an die 50.000 Quadratmeter unübersehbares Wald- und Wiesengelände.

Doch schon war der Geck weitergestürmt, und hinter ihm jagten andere nach mit heftigen wirren Stimmen.

Nun konnte sich ein anderer unserer Mitarbeiter die obligatorische Bürger-Frage an den vermeintlichen Einsatz-leiter nicht verkneifen und erkundigte sich bei Geck forsch: „Können Sie sich ausweisen?“

„Wenn Sie mich nicht durchlassen, muß ich Sie verhaften!“ war die gut einstudierte Antwort mitten in eine kurze Unterbrechung des unkontrollierten Redeschwalls.
Und sofort wurde einer der Stürmer zur Bewachung meines Freundes abkommandiert.
Und wenn immer dieser sich dann in der Folge bewegen wollte, wurde er von seinem „Spürhund“ angeknurrt.

„Ihr werdet uns schon noch kennenlernen!“ schrie Vorstürmer Geck einen anderen meiner Freunde im Vorbeisausen zu.
„Wir haben Sie doch schon kennengelernt!“ entgegnete dieser spontan, denn ihm fiel ein, daß er diesen Mann schon einmal hier bei uns gesehen hatte.*

Zwei unserer Mitarbeiterinnen wurden von den hereinstür-menden bewaffneten Männern in ihren Betten überrascht und angefaucht.
Auf die Frage, ob sie denn keine Dame dabei hätten, wurde eine unserer beiden Damen nur angeschrien: „Kommen Sie raus, geben Sie den Ausweis her, sonst werden Sie verhaftet!“

Und als die Damen aufgrund der Bedrohung aus ihren Betten aufstanden und sich anzogen, da konnten sie nicht verhindern, daß ihre Bedroher zusahen.

Wir hatten ganz den Eindruck, daß es sich hier um ein ausgefeiltes Terrorkommando handelte, dessen Opfer nicht nur wir waren, sondern augenscheinlich auch die daran beteiligten Polizisten – denn bei aller verwegenen Arroganz einzelner schien uns ganzheitlich ihre Angst, ihre Schreck-haftigkeit und ihre zittrige Hast nicht gespielt.
Sie mußten speziell gedrillt und auf furchtbare Enthüllungen und kaltblütige mörderische Erfahrungen geimpft worden sein – was sich dann viel später auch erklärte.

Uns wurde nur mehr oder weniger am Rande mitgeteilt, daß ein vermißtes Mädchen gesucht werde.
Die Männer führten ein plakatgroßes Blatt Papier bei sich, auf welches das Bild eines Mädchens aufgeklebt war – darunter irgendein Text.
Das Ganze sollte wohl wie ein Fahndungsplakat wirken.

Nachdem das ganze Haus, die Bunkeranlage und das Gelände vollständig durchsucht und wir auch ausreichend bedroht worden waren, zog der Stoßtrupp wieder ab.

Den ganzen Zusammenhang konnten wir erst sehr viel später aus den Unterlagen entnehmen, welche wir über einen Anwalt – der uns von der Humanistischen Union zum Schutz der Menschenrechte empfohlen worden war – hatten besorgen lassen.

             
                                         
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
           
                                   
  Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© DEUTSCHES KULTUR FORUM 2003