PETER HÜBNER  ·  PREIS DER FREIHEIT  DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH  EINE DOKUMENTATION  Unter der Schirmherrschaft der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
DEUTSCHES KULTUR FORUM
 
Seite 3
Die Geschichte der Deutschen Kulturstiftung
 
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Ein „deutsches“ Nach-Richten-Magazin erblickt sein eigenes Spiegel-Bild
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 Preis der Freiheit - Inhalt
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 Vorwort des Autors
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 Deutschen Kulturstiftung
 TEIL 3
 Ein „deutsches“ Nach-
 Richten-Magazin
 erblickt sein eigenes
 Spiegel-Bild
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 bei der Deutschen
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Aus diesem Grunde wird auch die heutige christliche Kirche als Vertreterin eines rein religiösen Glaubens durch eine Wiederbelebung unserer wahrlich angestammten Deutschen Tradition, Kunst und Kultur zumindest ideologisch nicht berührt, und sie könnte es sich deshalb – ganz entgegen ihrer bisherigen Kirchenpraxis – einmal zu ihrer „heiligen“ Pflicht machen, die unter dem Schutz unserer Demokratie sich vollziehende Berührung des Deutschen mit seiner natürlichen Menschenwürde zu fördern.

Obwohl uns die Geschichte zur äußersten Vorsicht gemahnt gegenüber einer Organisation und ihren Verbündeten, welche unsere angestammte deutsche Tradition über beinahe 2000 Jahre hinweg bis auf den heutigen Tag, wenn auch vielleicht unter Einschließung vielfältiger Mißver-ständnisse, verunglimpft hat und die systematische Zer-störung unserer wahrlich ererbten Kunst und Kultur einer hohen Sittlichkeit gezielt vorwärtstrieb – was unzählige Dokumente beweisen –, können wir davon ausgehen, daß die mit dieser Institution behafteten Deutschen zumindest heute in unserer aufgeklärteren Zeit bei sich selbst mehr Gedankenfreiheit zu mobilisieren vermögen, als dies in früheren Zeiten und besonders im Mittelalter möglich und erlaubt war.

Wir würden diese längst vergangenen und wenig erfreulichen geschichtlichen Ereignisse jenes tragischen Verlustes unseres deutschen Kulturerbes hier nicht anrühren, wenn wir nicht in der letzten Zeit verschiedentlich die Erfahrung gemacht hätten, daß die Wiederbelebung unserer alten und von unseren Vätern und Müttern über viele Generationen hinweg sorgsam gehüteten hohen sittlichen Kunst- und Kulturtradition immer noch von der christlichen Kirche – und interessanterweise sowohl von der römisch-katholischen als auch von der evangelischen Kirche – als eine Religion mißinterpretiert wird, und wenn wir nicht annehmen müßten, daß sogar die verschiedensten Regie-rungsorgane auf Bundes- und auf Landesebene benutzt werden, unser deutsches Kulturerbe wie eh und je zu verunglimpfen.

„Viele, die die schändlichsten Dinge tun,
führen die trefflichsten Reden.“
                 Demokrit

Um einem Mißverständnis vorzubeugen, soll einmal an einem Beispiel verdeutlicht werden, was unsere Vorfahren unter einem „sittlich gebildeten Menschen“ verstanden und wie sich die Ergebnisse ihrer von hoher Sittlichkeit geprägten wissenschaft-lichtechnischen Ausbildung im praktischen Denken und Handeln des einzelnen auswirkten:

Wenn wir uns heute irgend etwas „vergegenwärtigen“ – wenn wir uns beispielsweise „vorstellen“, ins kalte Wasser zu springen, dann wissen wir wohl intellektuell, daß wir im kalten Wasser frieren, aber dennoch machen wir bei unserer innergeistigen Vorstellung noch nicht die praktische Erfahrung des Frierens.

Beim Träumen verhält es sich schon anders: Wenn wir in unserem Traum ins kalte Wasser springen, dann können wir sehr wohl die Erfahrung machen, daß wir frieren – obwohl wir aber in Wirklichkeit in unserem warmen Federbett liegen und keinesfalls frieren –, wir kommen dort mit Wasser nicht einmal in praktische Berührung.

Daraus können wir schließen, daß uns die Fähigkeit zur konkreten Erfahrung einer innergeistigen Vorstellung sehr wohl mitgegeben ist – daß es uns im Wachbewußtsein aber dennoch üblicherweise nicht gelingt, die lebendige Erfahrung dessen zu machen, worüber wir gerade in unserem Geiste nachdenken.

Doch unsere großen Künstler berichten uns, daß sie bei ihrer Tätigkeit gerade auch in ihrem Wachbewußtsein sehr wohl die lebendige Erfahrung dessen machen, was sie sich vorstellen. Unsere großen Dichter berichten, daß sie während ihres Dichtens alles höchstlebendig und wirklich-keitsnah erleben – so als würde es gerade tatsächlich passieren.

Und unsere großen Tondichter sagen, daß sie beim Komponieren das ganze Konzert in ihrer inneren Vorstellung wirklich aufführen.

Wenn der einzelne von uns bei seinen normalen, alltäglichen Überlegungen nicht die ganz lebendige, überwältigende, offenbarungsartige Erfahrung dessen macht, was er sich gerade vorstellt, dann bezeichnen unsere großen Musiker, Dichter und Denker dies allgemein als ein höchst mangelhaft ausgebildetes Vorstellungsvermögen, oder sie nennen es auch: eine wenig entfaltete Phantasie.
Die Zeugnisse aller großen genialen Persönlichkeiten unserer deutschen Geschichte bekunden, daß sie ihre Dichtungen vollkommen wirklichkeitsnah erleben – so, wie der im Vorstellungsvermögen Ungeübte dies nur in seiner Umgebung erlebt oder im Traum – leider jedoch nicht bei seinen alltäglichen Überlegungen.

Unsere großen Genies berichten, daß der im geistigen Vorstellungsvermögen geübte oder gebildete Mensch sich beispielsweise eine Theatervorstellung ersparen kann, denn er kann sich die Handlung allein schon kraft seiner ausgebildeten Phantasie vollständig vergegenwärtigen.
Der durchschnittlich Gebildete kann dies allenfalls von seinen Träumen behaupten – keinesfalls jedoch von seinem normalen Denken.

Nun gehört es erst einmal vorrangig zur sittlichen Ausbildung unserer Vorfahren, daß sie sich systematisch und ganz gezielt in der geistigen Erlebnisfähigkeit schulten, daß sich der einzelne also übte, all das, was er sich so vorstellte oder was er gerade erdachte, auch ganz vollkommen zu erleben – so, wie wenn es tatsächlich geschehen würde.

Dies bedeutet natürlich nicht, daß unsere Vorfahren sich etwa eingebildet hätten, daß das, was sie sich gerade erdachten, sich vorstellten und dabei ganz lebendig erlebten, nun auch tatsächlich im materialistisch-physischen Sinne passierte – wie der Verblendete dies vielleicht unterstellt. Ganz wie die genialen Dichter der Bühnenkunst waren sie sich bei dem Erleben jener von ihnen frei erdachten Handlungen durchaus der Tatsache bewußt, daß es sich hierbei nur um ein geistig-sinnliches Erleben handelte – welches sie zu jeder Zeit kraft eigener Entscheidung nach freiem Entschluß abzuändern oder zu beenden vermochten.

Doch hat solch hohe Erlebnisfähigkeit sittliche Konsequen-zen für das Handeln des einzelnen. Deshalb konzentrierten sich unsere Vorfahren bei ihrer sittlichen Ausbildung auch erst einmal auf die Schulung ihrer innergeistigen Vor-stellungskraft.

Und den praktischen Nutzen solcher gezielter geistiger Übungen für den gesellschaftlichen Alltag wollen wir uns an dem folgenden einfachen Beispiel einmal vor Augen führen:

Betrachten wir den krassen Fall des Schlagens: Einer schlägt einen anderen und tut diesem weh – er macht beim Schlagen nicht selbst die Erfahrung des Geschlagenwerdens und des Schmerzes, welchen der andere durch die Schläge verspürt.

Der in seiner geistigen Vorstellungskraft Geübte jedoch macht alleine schon bei seiner geistigen Vorstellung, daß er den anderen schlägt, sowohl die lebendige Erfahrung, daß er schlägt – aber auch gleichzeitig die unangenehme Erfah-rung, daß er geschlagen wird.

Und dies hat dann natürlich für sein tatsächliches äußeres Handeln weitreichende Konsequenzen: er ist sich des Ausmaßes seiner Handlung und vor allem: der damit verbundenen Erfahrung vollständig bewußt: er erlebt die ganze „Geschichte“ mitsamt aller Erfahrungen schon in seiner Vorstellung so klar und deutlich, daß ihm daraufhin jene tatsächlich durchgeführte physische Handlung zumindest in seinem eigenen persönlichen Erleben keinen neuen Eindruck liefern würde.
Er macht also alleine bei seiner innergeistigen Vorstellung, daß er schlägt, auch schon gleich die ganz konkrete, für ihn völlig reale Erfahrung, daß er geschlagen wird.

Und so verpflichtet ihn diese unangenehme Erfahrung des Geschlagenwerdens bei seinem ersten Gedankengang, anders zu denken.
Und auf dieser Grundlage wird er dann folglich auch anders handeln; denn kein Mensch kann handeln, ohne erst einmal zu denken. Jede Handlung wird vorher durchdacht.

Deshalb ist das sittliche Ausbildungssystem unserer Vorfahren so angelegt, daß es dem einzelnen schon alleine beim ersten Überlegen einer Handlung die vollständige eigene Erfahrung des Handelns vermittelt – ihm aber damit auch gleichzeitig das vollständige Erleben anderer an dieser Handlung Beteiligter mitliefert.
Aus diesem Grunde wird es schließlich das ganz natürliche Bemühen des einzelnen sein, eine jede seiner Handlungen schon im Ansatz seines Denkens so zu planen, daß niemand von der Handlung verletzt werden kann – denn nur so bleibt auch ihm selbst das Erleben seiner eigenen Verletzung während seiner Planungen erspart.

Hierin liegt der traditionelle sittliche Schlüssel unserer Vorfahren für die soziale Ausbildung.
Eine schwache Andeutung von diesem Vermögen, sich in die Lage eines anderen vollständig hineinzuversetzen, finden wir noch in den Worten „Mitgefühl“ oder „Mitleid“ vor.
Aber das tatsächliche Erleben des gesamten Ausmaßes unseres Handelns – nur alleine aufgrund unserer innergeistigen Vorstellung – ist uns mit dem Verlust der traditionellen sittlichen Ausbildungsprogramme unserer Vorfahren abhanden gekommen.

             
                                         
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
           
                                   
  Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© DEUTSCHES KULTUR FORUM 2003