Der
freie Unternehmer hängt an seinem Unternehmen und konzentriert
sich in seinem Handeln ganz auf dessen Expansion.
Er ist üblicherweise auch bereit, dafür von morgens früh
bis spät in die Nacht hinein zu arbeiten.
Nicht
selten ist er der erste, der morgens in seiner Firma erscheint und der
letzte, der sie abends wieder verläßt.
Dabei setzt er für das Wohlergehen seiner Firma vielfach auch noch
seine eigene Gesundheit aufs Spiel.
Daß
er dabei in einem besseren Auto zur Firma fährt und sich die wenigen
Stunden der Nacht in einem komfortab-leren Haus ausruht als die meisten
seiner Mitarbeiter, ist soweit es um das Wohlergehen der Firma
geht von untergeordneter ethischer Bedeutung; nicht zuletzt machen
ihn diese äußeren Bequemlichkeiten in jenen wenigen Stun-den
seiner Freizeit wo er wiederum auch nur darüber
nachsinnt, was er mehr für sein Unternehmen tun könnte
ganzheitlich unternehmerisch noch leistungsfähiger.
Dieses unermüdliche, vollständige persönliche Engagement
bei Tag und bei Nacht zeichnet den typischen freien Unter-nehmer aus.
Ihm
nachsagen zu wollen, daß er sich an anderen bereichere und daß
er auf Kosten anderer im Reichtum schwelge, ist also absurd denn
er hat ja von dieser Art äußerem Reichtum, auf welchen sich
diese Kritik stützt, selbst nicht viel.
Sein
Reichtum und seine Freude, sein Lebensglück und seine Erfüllung
liegen allein in seinem unternehmerischen Erfolg.
Und dieser wiederum liegt in der Sicherung und in der Expansion seines
Unternehmens.
Sein materieller Gewinn hat für ihn dabei mehr nur die Bedeutung
einer Art von Trophäen.
Da
ziehen der Angestellte und Arbeiter eines solchen Unter-nehmens schon
einen realeren materiellen Nutzen für sich aus seiner Firma.
Der einzelne Mitarbeiter sitzt morgens schön bei seinem Frühstück
und sinnt darüber nach, was er denn abends in seiner Freizeit Schönes
unternehmen könnte, was er sich da und dort Schönes kaufen
kann und wo er denn am besten seinen nächsten Urlaub verbringen
kann, und er teilt diese Überlegungen einer angenehmeren äußeren
Lebens-gestaltung mit seiner Frau und erfreut sich dabei ihrer beider
Kinder, die mit Hilfe des väterlichen Verdienstes ihre eigenen
Spielzeugpläne schmieden.
Um
die gleiche Zeit sinnt der freie Unternehmer, also sein Chef, schon
längst wieder über das Wohl und Wehe seines Unternehmens nach
befindet sich also auf der geistig-emotionalen Ebene schon längst
an der Arbeit.
Und in seiner Firma setzt er dann diese Arbeit nur in einer anderen
Umgebung, in anderen Räumen und auf anderen Stühlen fort.
Im
Unterschied zu seinen Mitarbeitern kann und: will es sich der freie
Unternehmer nicht erlauben, zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu unterscheiden.
Und im Laufe der Jahre kennt er diesen Unterschied in der Praxis seines
Alltagslebens auch gar nicht mehr und seine Familie behauptet
dann durchaus zu Recht, daß er sein Leben nur der Firma widme,
anstatt seiner Familie, und daß die Firma nicht einmal bereit
ist, seine Zeit mit der Familie zu teilen, sondern ihn immer nur ganz
und gar für sich allein beansprucht! |