Wenden
wir uns aber noch einmal jenen Wirtschaftsverbän-den zu, von welchen
sich mittlerweile eine Flut von Verun-glimpfungen bundesweit über
uns ausgebreitet hatte.
Rekapitulieren wir noch einmal kurz den Stand der Dinge.
Im
Jahre 1975 war die WYMS an die 500 größten Unter-nehmen der
Bundesrepublik herangetreten, um sie gerade nach den Erfahrungen
des Dritten Reiches für eine aktive Beteiligung an einem
fundierten bürgerlichen Demokrati-sierungsprozeß zugunsten
einer wirklich FREIEN SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT zu gewinnen.
Dabei
waren zwei Lager entstanden einmal die Unter-nehmensgruppe der
Abhängigen , welche sich eine aktive offizielle Beteiligung an
solchen Bestrebungen nicht leisten zu können glaubten, ohne daß
ihre Geld- und Auftraggeber sie nachhaltig zurückgepfiffen oder
auch entlassen hätten.
Aber
es gab auch jene zweite Gruppe der Freien Unter-nehmer, welche die Intentionen
der WYMS teilten, die dies auch in ihren Briefen und Gesprächen
gegenüber den Mitgliedern dieser Jugendorganisation äußerten
und die sich an der aktiven Verwirklichung der FREIEN SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT
nach demokratischen Grundsätzen beteiligen wollten und hierbei
handelte es sich vor allem um den größten Teil der mittelständischen
Unternehmen .
Die
vielen mir vorliegenden Briefe und Gesprächsproto-kolle dokumentieren
diesen Sachverhalt sehr deutlich und legen über das tiefe Verständnis
des freien Unterneh-mertums in der Bundesrepublik für einen aktiven
bürger-lichen Demokratisierungsprozeß in der Wirtschaft
auf der Basis einer gezielten Förderung der freien unternehme-rischen
Fähigkeiten beim einzelnen Bürger ein beredtes Zeugnis
ab.
Dies
war ein Ansatz der Demokratisierung der Wirtschaft, welchen das freie
Unternehmertum verstand.
Unsere Erfahrungen offenbarten sehr deutlich, daß die freien Unternehmer
sehr wohl an einer aktiven Beteiligung ihrer Mitarbeiter am Unternehmen
interessiert waren und daß sie auf der Basis einer Steigerung
der rein unterneh-merischen Leistungen auch eine größere
Übernahme an unternehmerischer Verantwortung durch ihre Mitarbeiter
herbeiwünschten; denn hiervon versprachen sie sich eine große
eigene Entlastung ohne den Bestand ihres jewei-ligen Unternehmens
aufs Spiel zu setzen.
Diese
Erfahrungen bewiesen aber auch, daß die Gewerk-schaften zumindest
den freien Unternehmern Unrecht taten, wenn sie behaupteten, der Unternehmer
wolle den Mitarbeitern, also den Arbeitern und Angestellten, nicht mehr
Verantwortung übertragen aus Angst, an eigener Macht zu
verlieren.
Wogegen sich der freie Unternehmer nach unserer Erfah-rung mit Recht
sträubte, war der Typ des machtgierigen Gewerkschaftsfunktionärs
ohne unternehmerisches Talent, ohne unternehmerische Erfahrungen und
somit: ohne gerade diejenige archetypische Qualifikation, welche den
freien Unternehmer auszeichnet.
Sobald
die freien Unternehmer in der WYMS eine Chance witterten, mit Hilfe
spezieller unideologischer demokra-tischer Bewußtseins- und Kreativitätsprogramme
über den Prozeß der freien Gewissens- und Willensbildung
die unter-nehmerische staatsbürgerliche Eigenleistung als solche
zu steigern, war ihr Interesse an einer Beteiligung erwacht, und sie
überlegten sich, wie sie die Programme in ihr Unternehmen einführen
konnten. |