Wo
der freie Unternehmer also sein Leben nur der Arbeit widmet, da weiß
sein Mitarbeiter bzw. sein Angestellter noch sehr wohl zwischen seiner
Arbeitszeit und seiner Freizeit zu unterscheiden.
Und wo der freie Unternehmer auch noch zuhause an seinem Schreibtisch
sitzt und am Wohlergehen seiner Firma plant und arbeitet, da besitzt
sein Mitarbeiter bzw. sein Ange-stellter einen solchen Schreibtisch
in seinem Hause erst gar nicht.
Ich
bin doch nicht verrückt, in meiner Freizeit auch noch über
meine Firma nachzudenken oder gar für sie zu arbeiten! denkt
er nur, dies ist doch die Aufgabe meines Chefs! und
seine Familie teilt natürlich diese seine Ansicht.
Und wenn der Arbeitnehmer in den Urlaub fährt, um sich zu amüsieren,
dann fährt sein Chef irgendwo hin zur Kur, um sich für seine
Firma zu regenerieren und nimmt dabei auch noch einen Haufen Arbeit
mit, die er in seiner Abwesenheit nicht verkommen lassen kann.
Der
Mensch kommt arm und nackt auf die Welt, und er geht ebenso.
Man soll den freien Unternehmer nicht für so dumm halten, daß
er dies nicht im vollen Umfange weiß.
Es
ist also völlig töricht, ihm zu unterstellen, er wolle sich
im Laufe seines Lebens mit seinem Unternehmen persönlich bereichern.
Wofür denn? Er kann nichts von alledem mitnehmen, wenn er von dieser
Erde abtritt.
Diese
Tatsache verbindet ihn auch mit seinem Angestellten, für den ja
die gleiche kosmische Regel gilt.
Und
untersuchen wir einmal den Profit ! Wer profitiert von wem
am meisten?
Der freie Unternehmer steckt seine ganze Kraft in sein Unternehmen,
und an dem materiellen Gewinn, den er aus seinem Unternehmen herauszieht,
kann er sich aus Zeit-gründen nicht oder nur wenig erfreuen.
Sein
Mitarbeiter zieht wohl weniger Gewinn aus seiner Firma, aber dafür
hat er auch mehr Zeit, sich dieses materi-ellen Gewinns zu erfreuen.
Wer von beiden zieht also mehr persönlichen Nutzen aus dem anderen?
Zweifelsohne der Arbeitnehmer aus dem freien Unterneh-mer. Dies bedeutet
aber nicht auch zwangsläufig, daß er davon in einem umfassenden
Sinne mehr hat.
Der
freie Unternehmer hat das große Gefühl der unterneh-merischen
Freiheit.
Er kennt das erfüllende Erlebnis des unternehmerischen Erfolges,
und er kennt die tiefe Befriedigung des freien unternehmerischen Lebens;
nur aus diesen Erfahrungen heraus kann er überhaupt Tag und Nacht
arbeiten.
Es
wäre vermessen, anzunehmen, daß der freie Unterneh-mer sich
hier einer Entlastung widersetzen würde, wenn dies den unternehmerischen
Erfolg seiner Firma nicht beein-trächtigte.
Aber er weiß, daß eine solche Entlastung der Sache gemäß
nicht durch irgendwelche Stimmenmehrheiten erreicht werden kann, sondern
daß sie auf dem Boden freier unternehmerischer Ersatzleute gedeihen
muß.
Und
der freie Unternehmer fühlt sich ganz und gar nicht durch Mitarbeiter
bedrängt, die denken und fühlen wie er und die sich, wie er,
mit unternehmerischem Talent dem Wohlergehen des Unternehmens verpflichtet
fühlen von dieser Art archetypischen Unternehmerbegabungen
kann er sich nur ermuntert fühlen, auch einmal einen Tag im Kreise
seiner Familie zu verbringen oder irgendwo Urlaub zu machen, ohne daß
er dabei gleich seine Telefonnummer an die Firma durchgeben muß
oder sich gar auch noch einen Berg zu erledigender Arbeit mitnehmen
muß. |