Was
der freie Unternehmer fürchtet, ist die Art scheindemo-kratischer
Funktionäre , welche nicht das Ganze der Firma im Auge haben, sondern
nur auf der Ebene begrenzter Vorteile manipulieren wollen.
Die
Gewerkschaften haben es verpaßt, jenen notwendigen, verantwortungsbewußten
Typus des freien Unternehmers in ihren eigenen Reihen heranzubilden,
welchen allein der freie Unternehmer als seinen Ersatzmann akzeptiert
ohne gleich eine Gefahr für das Wohlergehen der Firma wittern
zu müssen.
Und
Beweise hierfür liefern die Gewerkschaften anhand des unternehmerischen
Versagens ihrer eigenen Funktionäre in ihren eigenen Unternehmen
und den daraus resultierenden Millionen-Verlusten, Pannen, Pleiten und
Bankrotten von der unredlichen Bereicherung führender Gewerkschafts-funktionäre
auf Kosten ihrer Mitglieder nach Art der Politiker einmal ganz zu schweigen.
Die
Gewerkschaften haben sich in einem völligen Falsch-verständnis
von Demokratie einen Funktionärstypus heran-gezüchtet, der
sich darauf beschränkt, mit dem freien Unternehmer um Arbeitszeit
und Löhne zu feilschen und wie am Rande auch noch um die Sicherheit
bei der Arbeit und die ärztliche Versorgung im Unternehmen.
Was
würde etwa passieren, wenn sich der freie Unterneh-mer die gleiche
begrenzte Arbeitszeit zuspräche, wie er sie seinem Arbeitnehmer
einräumt?
Er wäre nur zu einem Bruchteil so effektiv, wie er es jetzt ist,
und dies bliebe sicherlich nicht ohne nachhaltige Wir-kung auf das gesamte
Unternehmen.
Und
wie sieht es mit seiner eigenen Sorge um die Gesund-heit aus?
Er arbeitet Tag und Nacht, gönnt sich wenig oder keinen Urlaub
und zusätzlich drückt ihn die Last seiner Verant-wortung,
jenes Gefühl des unternehmerischen Risikos, das nur er alleine
kennt.
Seine
eigene Gesundheit setzt er dabei einer viel größeren Belastung
aus, als dies etwa sein Mitarbeiter mit seiner geregelten Freizeit und
dem Urlaub tut.
Und
würde der Betriebsarzt gefragt, wen in der Firma er an allererster
Stelle krank schreiben müßte, so würde er wohl zuerst
auf seinen Chef weisen:
Der sollte sich mal unbedingt einen Urlaub leisten, mal so richtig
dabei ausspannen! Denn wenn der so weitermacht, dann kriegt er bestimmt
noch einen Herzinfarkt! würde er nicht ohne Engagement besorgt
hervorbringen.
Als
wir nun mit der WYMS im Jahre 1975 auf die Unterneh-mer zutraten und
ihnen mitteilten, daß wir eine umfassende staatsbürgerliche
Leistungsentwicklung anstreben: daß wir mit Hilfe demokratischer
Bewußtseins- und Kreativitäts-programme die freie Gewissens-
und Willensbildung beim einzelnen fördern wollen und: daß
wir ihn damit zu einem unternehmerisch freien Mitglied der Gesellschaft
heran-bilden wollen da verstanden unter jenen Geschäftsführern
der 500 größten Unternehmen der Bundesrepublik diejenigen
, die nicht nur als angestellte Auftragsempfänger vorgeschoben,
sondern noch wirklich freie und unabhängige Unternehmer waren,
sehr wohl, wovon wir sprachen; denn dies war ohnehin ihr gewohnter Lebensstil.
Ihnen
sagte ja niemand, was sie wie zu tun hatten. Sie waren schon immer gewohnt
, alles nur aus sich selbst heraus frei und unabhängig zu entscheiden.
Wen hätten sie sonst befragen wollen als nur die Stimme ihres eigenen
Gewissens? Etwa die Konkurrenz als die einzig fachlich qualifizierte
kompetente Beraterin?
Und
welcher Instanz hätten sie ihre unternehmerischen Entscheidungen
sonst überlassen sollen als ihrem eigenen freien Willen?
Etwa auch der kompetenten Konkurrenz? |