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Auf
die Bitte unserer Telefonvermittlung, in einer Stunde noch einmal anzurufen
oder die Sache schriftlich zu erledigen, lehnt Herr Dr. Schütze
dieses Ersuchen unwirsch ab und fährt fort, lauthals und beleidigend
zu schimpfen, worauf unsere Vermittlung das Anhören seiner Drohungen
beendet, indem sie die Verbindung unterbricht.
Aufgrund
der vom Vorgänger aufgenommenen Gesprächs-notizen ruft die
folgende Ablösung unserer Telefonvermitt-lung beim Bundesverband
der Deutschen Süßwaren-industrie in Bonn an, um sicherzustellen,
daß hier nicht vielleicht jemand anderes den Namen des Verbandes
mißbraucht hat wie wir dies in ähnlichen Fällen
schon des öfteren erlebt haben und erreicht auch nach mehrmaligem
Rückrufen den dortigen Hauptgeschäftsführer, Herrn Dr.
Schütze.
Herr
Dr. Schütze erkundigt sich, ob es sich bei unserem Anrufer um Herrn
S. handele, was verneint wird. Unser Rezeptionist teilt ihm mit, daß
es sich um die Vermittlung handelt, welche nur feststellen wolle, was
es mit jenem in den Aufzeichnungen des Vorgängers vermerkten Anruf
auf sich habe.
Im
folgenden sei hier die wörtliche Rede des Hauptge-schäftsführers
Herr Dr. Schütze zitiert. Herr Dr. Schütze vom Bundesverband
der Deutschen Süßwaren-industrie in Bonn zur Telefonvermittlung
der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG in Sachen Planung des Aufbaus einer bundesweiten
Kette von Kulturzentren mit angegliederten Shoppingcentern:
Ja.
Äh, wir wollen lediglich informiert werden, äh, was Sie vorhaben
und wie seriös Sie sind; das entschuldigen Sie bitte, wenn wir
das so nackt sagen, aber wenn Sie unsere Mitglieder auffordern, äh,
Ihnen, äh, Muster usw. vorzulegen, und ich nehme ja an, daß
Sie das bei einer Reihe von Süßwarenherstellern getan haben,
das müssen Sie ja, wenn Sie eine Ladenkette einrichten, äh,
dann heißt das, daß dort Aufwand in beträchtlicher
Höhe zeitlicher und geldlicher gemacht wird, und,
äh, es wäre äh es wäre schade um diesen
Aufwand an Zeit und Geld, wenn am Schluß, wie man mehr oder weniger
ja ab sehen kann, überhaupt nichts bei der Sache rauskommt. Denn
die Betreffenden werden Ihnen sagen: ,Hört mal, was ist eure Bankverbindung,
was sind eure Mittel, um diese Ladenkette einzurichten,
und dann werden Sie sagen müssen, äh, ,wir haben die besten
Absichten, aber wir haben letztlich, wenn wir ehrlich sind, nicht die
Möglichkeit.
Ich
sage das so ganz offen Sie können mich gleich widerlegen
und sagen: ,wir haben erhebliche Geldmittel im Hintergrund.
Und wenn das der Fall ist, ja, dann ist es schade um Zeit und Geld unserer
Mitglieder und um die Muster und die Unterlagen, Prospekte usw., dann
sollte man das lieber ehrlich sagen, daß das bloß ein Hin-
und Her-, äh, -schwanken und Hin- und Heroperieren ohne sichere
Grundlage ist, um allen Leuten, allen Beteiligten, Geld, Aufwand, Zeit
und Ihnen auch Ärger zu sparen.
Denn es ist für die Betreffenden ärgerlich, wenn sie nachher
sagen müssen, nach viermaliger Korrespondenz: ,es war alles nichts,
weil es von Anfang an gar nichts werden konnte, ja?
Äh, nehmen Sie mir bitte das nicht übel, wenn ich das so offen
sage, äh, wenn es nichts werden kann, dann sollten Sie doch auch
bitte freundlicherweise davon die Hände lassen und, äh, sich
vielleicht auf Tätigkeiten stürzen, die realistischer und
leichter zu verwirklichen sind.
Ja,
wenn jemand also da, ehm, dauernd, hä, eben auf Anfrage am Telefon
die betreffende Adresse verweigert und nicht sagt, wo er eigentlich
sitzt inzwischen haben wir das auf andere Weise rausgekriegt
, dann liegt ja der Verdacht nahe, daß er seine Tätigkeit
irgendwie mit dem Schleier der Undurchsichtigkeit zudecken möchte,
und dann, äh, kann dahinter unter Umständen etwas Ernsthafteres
stecken, und, um Schaden von der Industrie abzuwenden, bin ich dann
verpflichtet, auch mal an die Möglichkeit der polizeilichen Nachforschung
zu erinnern, ja?
Und deshalb würde ich gerne von Ihnen hören: Glauben Sie im
Ernst, daß da etwas ist, was Sie da auf die Beine stellen können?
Welche Mittel haben Sie dazu? Und ist es nicht besser, wir vereinbaren
hier beide dann wird auch von uns weiter nichts mehr erfolgen
daß Sie diese Tätigkeiten einstellen?
Auf
den Rat des Rezeptionisten, sich doch in dieser Angelegenheit schriftlich
an die entsprechende Abteilung der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG zu wenden,
antwortet Herr Dr. Schütze: Nein! Nein! Ich formuliere nichts
schriftlich!, und bittet um eine Telefonverbindung mit einem kompetenten
Herren: Komm, hören Sie, hören Sie ... Auf die
Frage des Rezeptionisten, ob er denn auch jene Drohung mit der Polizei,
welche dieser bei seinem Vorgänger in den Telefonnotizen vorfinde,
nicht auch für wenig seriös halte, antwortet Herr Dr. Schütze:
Nein, da sind wir ganz unseriös!
Auf
die Erklärung unserer Vermittlung, daß man zunächst
einmal mißtrauisch ist, wenn man bei einem ersten Anruf sogleich
solche Drohungen hört, zeigt Herr Dr. Schütze ein gewisses
Verständnis: Ja, gut! Also, seien Sie so nett, veranlassen
Sie dann mich, äh, veranlassen Sie, daß mich da noch jemand
anruft, äh ... dann darf ich mich vorläufig mal empfehlen
und wünsche Ihnen, daß Sie bald einen kompetenten Mann finden.
Herzlichen Dank, auf Wiedersehen.
Telefonvermittlung:
Ja, wie verbleiben wir dann? Wollen Sie noch einmal anrufen?
Dr.
Schütze:
...
daß Sie mich am Freitag anrufen, aber dann jemand mit Kompetenz,
ja?
Telefonvermittlung:
Mit Kompetenz.
Dr.
Schütze:
Danke.
Telefonvermittlung:
Falls es also Freitag nichts wird ich weiß nicht,
wie es ist , am Freitag ist bei uns wahrscheinlich auch
bei uns ...
Dr.
Schütze:
...
bitte angerufen werden. Ich ... dann nächste Woche ... (hängt
hier auf).
Telefonvermittlung:
Dann nächste Woche, es kann schon sein, daß es nächste
Woche wird.
(Hierbei
sei betont, daß mit der Dokumentation jener vielfältigen
in der Argumentation des Herrn Dr. Schütze den Redefluß unterbrechenden
ähs von seiten des Protokollisten keinesfalls eine
Verunglimpfung jedweder Art beabsichtigt ist, aber diese vielen Pausen
und das damit verbundene jeweilige Nach-Worten-Ringen scheinen ein zu
überzeugender zusätzlicher Ausdruck dafür zu sein, auf
welch schwachen Füßen jene kurzen Momente bemühter Argumentation
durch ihr künstliches Aneinanderreihen stehen.)
Wer
anderen eine Grube gräbt
fällt selbst hinein.
Altes
deutsches Sprichwort |
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