PETER HÜBNER  ·  PREIS DER FREIHEIT  DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH  EINE DOKUMENTATION  Unter der Schirmherrschaft der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
DEUTSCHES KULTUR FORUM
 
Seite 3
Die Geschichte der Deutschen Kulturstiftung
 
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
Die Machthaber der Bundesrepublik Deutschland verhängen die Genußmittel-Blockade
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 Preis der Freiheit - Inhalt
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 Vorwort des Autors
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 gegen das Projekt der
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 Brief der Deutschen
 Kulturstiftung an den
 Bundesverband der
 Deutschen
 Süßwarenindustrie 1
 Bundesverband der
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 Süßwarenindustrie
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 Brief der Deutschen
 Kulturstiftung an den
 Bundesverband der
 Deutschen
 Süßwarenindustrie 2
 Bundesverband der Deutschen
 Süßwarenindustrie
 – Warnung –
 Die europäische
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 gegen das Projekt der
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 Die westdeutsche
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 Deutschen Kulturzentren
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T E L E F O N P R O T O K O L L

             
                                         
  Anrufer:
Herr DR. SCHÜTZE vom BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN SÜSSWARENINDUSTRIE in Bonn


Datum: 31. Oktober 1984


DK: Deutsche Kulturstiftung, guten Tag.

BU: Ja, guten Tag. Bundesverband Süßwaren. Sie wollten Herrn Dr. Schütze sprechen?

DK: Ja.

BU: Kleinen Moment bitte, ich verbinde.

SCH: Ja, Schütze.

DK: Herr Dr. Schütze, ist das richtig? Das ist die Vermittlung von der Deutschen Kulturstiftung. Von meinem Vorgänger habe ich hier so eine Notiz vorgefunden, und da wollte ich mal wissen, was es damit ...

SCH: Sind Sie der Herr S.?

DK: Nein, das ist die Vermittlung hier. Ich wollte nur mal wissen, was es damit auf sich hat. Den Herrn konnte ich jetzt nicht mehr sprechen – meinen Kollegen – ...

SCH: Ja, äh, wir wollen lediglich informiert werden, äh, was Sie vorhaben und wie seriös Sie sind; das entschuldigen Sie bitte, wenn wir das so nackt sagen, aber wenn Sie unsere Mitglieder auffordern, äh, Ihnen, äh, Muster usw. vorzulegen, und ich nehme ja an, daß Sie das bei einer Reihe von Süßwarenherstellern getan haben, das müssen Sie ja, wenn Sie eine Ladenkette einrichten, äh, dann heißt das, daß dort Aufwand in beträchtlicher Höhe – zeitlicher und geldlicher – gemacht wird, und, äh, es wäre – äh – es wäre schade um diesen Aufwand an Zeit und Geld, wenn am Schluß, wie man mehr oder weniger ja ab sehen kann, überhaupt nichts bei der Sache rauskommt. Denn die Betreffenden werden Ihnen sagen: ,Hört mal, was ist eure Bankverbindung, was sind eure Mittel, um diese Ladenkette einzurichten‘, und dann werden Sie sagen müssen, äh, ,wir haben die besten Absichten, aber wir haben letztlich, wenn wir ehrlich sind, nicht die Möglichkeit‘. Ich sage das so ganz offen – Sie können mich gleich widerlegen und sagen: ,Wir haben erhebliche Geldmittel im Hintergrund.‘
Und wenn das der Fall ist, ja, dann ist es schade um Zeit und Geld unserer Mitglieder und um die Muster und die Unterlagen, Prospekte usw., dann sollte man das lieber ehrlich sagen, daß das bloß ein Hin- und Her-, äh, -schwanken und Hin- und Heroperieren ohne sichere Grundlage ist, um allen Leuten, allen Beteiligten, Geld, Aufwand, Zeit und Ihnen auch Ärger zu sparen. Denn es ist für die Betreffenden ärgerlich, wenn sie nachher sagen müssen, nach viermaliger Korrespondenz: ,es war alles nichts, weil es von Anfang an gar nichts werden konnte‘, ja? Äh, nehmen Sie mir bitte das nicht übel, wenn ich das so offen sage, äh, wenn es nichts werden kann, dann sollten Sie doch auch bitte freundlicherweise davon die Hände lassen und, äh, sich vielleicht auf Tätigkeiten stürzen, die realistischer und leichter zu verwirklichen sind.

DK: Ja, ich habe es jetzt mal so stichwortartig zu Notiz genommen. Da stand jetzt auch auf dem Zettel noch was von irgendwie was von Polizei, hat das da auch etwas mit Ihnen zu tun, oder ...?

SCH: Ja, wenn jemand also da, ehm, dauernd, äh, eben auf Anfrage am Telefon die betreffende Adresse verweigert und nicht sagt, wo er eigentlich sitzt – inzwischen haben wir das auf andere Weise rausgekriegt –, dann liegt ja der Verdacht nahe, daß er seine Tätigkeit irgendwie mit dem Schleier der Undurchsichtigkeit zudecken möchte, und dann, äh, kann dahinter unter Umständen etwas Ernsthafteres stecken, und, um Schaden von der Industrie abzuwenden, bin ich dann verpflichtet, auch mal an die Möglichkeit der polizeilichen Nachforschung zu erinnern, ja?
Und deshalb würde ich gerne von Ihnen hören:
Glauben Sie im Ernst, daß da etwas ist, was Sie da auf die Beine stellen können? Welche Mittel haben Sie dazu? Und ist es nicht besser, wir vereinbaren hier beide – dann wird auch von uns weiter nichts mehr erfolgen – daß Sie diese Tätigkeiten einstellen?“

DK: Ja, entscheiden kann ich da natürlich nichts, das ist ja die Rezeption hier, also die Vermittlung. Zu diesen Adressen: Normalerweise ist es so, was ich so erfahrungs-gemäß kenne, wenn Firmen mit uns in Verhandlung stehen, dann kennen sie sowieso unsere Adresse, weil wir mit denen ja auch Kontakt haben. Äh, andererseits weiß ich auch nicht von irgendeinem Fall, wo hier eine Adresse angefragt wurde und die nicht gegeben wurde. Da müßten Sie mir also schon mal Genaueres sagen, da kann ich das vielleicht dann aufnehmen ...

SCH: Ja hier, ich habe doch gefragt nach der Adresse. Da hieß es immer: „Nein, ich bin als Telefonoperator hoffnungslos überfordert .. .“ (macht sich lustig).

DK: Ja, da müssen Sie entschuldigen, wenn jemand bei uns anruft, das erste Mal, dann werden wir ihm nicht das erste Mal auch die Adresse geben, sondern wir werden uns in aller Regel davon überzeugen, wen wir am Apparat haben. Das haben wir in diesem Fall auch gemacht, und haben wir uns überzeugen können, daß es also sich hier tatsächlich um den Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie handelt und daß ein Herr Dr. Schütze auch existiert; denn oftmals ist es ja so, daß die Aktivität, die hier stattfindet, ist so attraktiv, daß regelrecht die Vertreter uns umlagern, und da möchten wir natürlich uns mit den Leuten nur auseinandersetzen bzw. mit den Leuten in Verhandlung treten, von denen ... die wir von uns aus angehen und von denen wir von uns aus auch dann den Eindruck haben, daß es sicherlich, so wie wir, auch seriöse Geschäftspartner sind. Allerdings kann ich dazu auch nicht mehr sagen, denn das ist ja die Vermittlung hier, ich habe da keinerlei sonstige Kompetenzen, nicht wahr? Das werden Sie wahrscheinlich auch verstehen können.

SCH: Ja, das würde doch mal allmählich Zeit, daß jetzt einer mit Kompetenz anruft, es sieht aus, als sind sie so rar bei Ihnen.

DK: Ich wollte ..., ich wollte eigentlich noch mit Herrn S. verbinden, aber der ist jetzt leider schon außer Haus. Wäre es nicht sonst möglich, daß Sie vielleicht das einfach dann schriftlich formulieren, da wird ja in jedem Fall dann auch eine Antwort auf Sie zukommen.

SCH: Nein, nein. Ich formuliere nichts schriftlich, ich bitte den Herrn S. ...

DK: Warum denn nicht? Das ist doch eine natürliche Sache, denn ...

SCH: Komm, hören Sie, hören Sie ...

DK: Ja, wissen Sie, bei uns ist das auch eine Arbeitserleichterung. Herr S. ist ja auch viel beschäftigt, nicht wahr.

SCH: Ja, ja trotzdem, die zwei ... die zwei Worte sollte er Zeit haben äh und äh , äh ...

DK: Vor allem, was da so auf dem Zettel noch stand mit Polizei und so, das ist j a alles so etwas, was nicht so, sagen wir mal, nicht nach Seriosität stinkt, nicht wahr? Das ist ja ...

SCH: Nein, da sind wir ganz unseriös.

DK: Denn wenn man da am Telefonanruf, beim ersten Anruf, gleich von so was hört, dann ist man natürlich zunächst mal mißtrauisch. Das müssen Sie natürlich aus unserer Sicht genauso verstehen, nicht wahr?

SCH: Ja, gut. Also, seien Sie so nett, veranlassen Sie dann mich, äh, veranlassen Sie, daß mich da noch jemand anruft, äh, das kann am Freitag sein, morgen haben wir ja Feiertag, und dann darf ich mich vorläufig mal empfehlen und wünsche Ihnen, daß Sie bald einen kompetenten Mann finden. Herzlichen Dank, auf Wiedersehen.

DK: Ja, wie verbleiben wir dann? Wollen Sie nochmal anrufen?

SCH: ... daß Sie mich am Freitag anrufen, aber dann jemand mit Kompetenz, ja?

DK: Mit Kompetenz.

SCH: Danke.

DK: Falls es also Freitag nichts wird – ich weiß nicht, wie es ist, am Freitag ist bei uns – wahrscheinlich auch bei uns ...

SCH: ... bitte angerufen werden. Ich ... dann nächste Woche ... (hängt hier auf) .

DK: Dann nächste Woche, es kann schon sein, daß es nächste Woche wird.

             
                                         
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
           
                                   
  Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© DEUTSCHES KULTUR FORUM 2003