Nun
ist ja die DEUTSCHE KULTURSTIFTUNG wie früher schon erklärt
ein Mitgliedsverband.
Und dies bedeutet sowohl nach dem Vereinsrecht als auch nach jeglicher
praktischen Vernunft, daß jedes Mitglied in seiner Eigenschaft
als Mitglied gleiche Rechte und Pflichten hat.
Alle
Mitarbeiter der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG sind deren natürliche
Mitglieder, und insofern gibt es in diesem Mitgliedsverband keine wichtigeren
und keine weniger wichtigen Personen und intern auch keine höheren
oder niedrigeren Ämter.
Und jeder kann zu jeder Zeit auch jedes Amt bekleiden, wenn er dazu
Lust verspürt und wenn es ihm gelingt, die anderen Mitglieder mehrheitlich
von dieser seiner Idee zu überzeugen.
Auch
ist die Arbeit in der DEUTSCHEN KULTUR-STIFTUNG wie schon vorher
bei der WYMS ehren-amtlich, und somit ergibt sich hier auch keine
Beziehung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Das
Arbeitsklima ist also dasjenige von grundsätzlich gleichgestellten
Freunden bzw. Kollegen mit durchaus recht unterschiedlichen Fähigkeiten
wobei der eine gerade auf die besonderen Fähigkeiten des
anderen baut; denn jedes einzelne Mitglied empfindet sich gegenüber
jedem anderen Mitglied als gleichberechtigter Miteigentümer oder
Mitverwalter der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG.
Und wenn es also höhere oder niedrigere Positionen in der DEUTSCHEN
KULTURSTIFTUNG gibt, so weiß jedes einzelne Mitglied aus täglicher
Erfahrung, daß diese Positionen nur den üblichen Schein einer
gut durchstrukturierten Organisation tragen und eine Art Rücksichtnahme
sind auf das Verständnis außenstehender Organisationen und
Firmen mit deren hierarchischen Strukturen fester Positions- und Angestelltenverhältnisse
Wichtigkeiten, welche für die Mitglieder der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
selbst, so weit es um ihr Verant-wortungsbewußtsein und ihre mitgliedsbedingten
gleichen Rechte und Pflichten geht völlig ohne Bedeutung
sind.
Wir
haben uns die Frage nach einer hierarchischen Struk-turierung der WYMS
und später auch nach der Schaffung organisatorischer Positionen
bei der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG schon öfters auf unseren
Delegierten-versammlungen gestellt, aber wir kamen immer wieder zu dem
Schluß, daß es ja kein Zufall ist, wenn sich die Monopolorientierten
Organisationen mit ihren streng gegliederten Machtstrukturen von einem
demokratischen Mitgliedsverband der ja schon gemäß
dem Vereinsrecht eher nach den Gesetzen des Sozialismus oder des Kommunismus
funktioniert und bei welchem das einzelne Mitglied solch kapitalistische
Herrschaftssysteme mit Geschäftsführern, Angestellten und
Arbeitern sowie Hilfsarbeitern und freien Mitarbeitern innerhalb seines
Vereinslebens völlig ablehnt so deutlich unterscheiden.
Im
Vereinsleben gibt es keine Vorgesetzten und Unterge-benen; hier kann
jeder einem anderen seine Meinung unverblümt ins Gesicht sagen
ohne daraus als Mitglied Nachteile erwarten zu müssen.
Dies bedeutet jedoch nicht, daß jeder jedem alles nach Art des
Pennäler-Sozialismus an den Kopf knallen kann, ohne dabei gegebenenfalls
von anderen Mitgliedern gerügt zu werden wie dies ja auch
zuweilen am Stammtisch geschieht.
Und
so wächst im Laufe der Zeit in einem solchen Mit-gliedsverband
so etwas wie eine gesunde Arbeitsteilung heran, die sich ganzheitlich
auf die Erfüllung des Vereins-zweckes richtet und bei der ein jeder
sein Bestes gibt wobei idealerweise die besonderen Fähigkeiten
und beruflichen Neigungen der einzelnen Mitglieder Berück-sichtigung
finden.
Im
Vereinsleben tobt sich die freie Kreativität des einzelnen Bürgers
ja bekanntlich besonders aus. Und dabei bietet der Verein alles in allem
eine hervorragende Möglichkeit für das Üben in den demokratischen
Kräften, auch wenn dieses System ohne innere strukturelle
Kenntnisse von außen betrachtet als so pennälerhaft
sozialistisch oder kommu-nistisch erscheinen mag. |