„Soviel Anmaßung von seiten der Bürger ist mir in meinem Hohen Amt noch nie zugemutet worden!“ muß es da den erschreckten Hochwürden durchzuckt haben.

„Da will mir eine dahergelaufene Jugendorganisation sagen, was ich gefälligst zu tun und zu lassen habe!
Das weiß ich selbst, was ich zu tun und zu lassen habe!“

„Die sollten mal meinen Terminkalender sehen: voll von vorne bis hinten!
Außerdem habe ich persönlich über meine Zeit die allerwenigste Kontrolle.“

„Für meine Terminplanung existiert ein ganzer Stab von Spezialisten! Ich kann froh sein, wenn ich es schaffe, die Reden zusammenzuschreiben, die ich überall halten muß – vom Botschafter des Landes X bis zum Kleingärtnerverein in der Stadt Y.
Immer schön Männchen machen! Ja nichts Verkehrtes sagen! Nirgends anecken! Immer Harmonie verbreiten! Das kostet Nerven!
Dabei interessiert mich das Land X nicht einmal!“

„Und wenn ich die vielen schwitzenden Hände beim Empfang drücken muß, dann bin ich der einzige, der andauernd stehen bleiben muß – während alle anderen sich ihre Hände waschen können und dabei auch noch denken, der Schweiß käme von meiner Hand!
Dabei handelt es sich um die Ausdünstung von über 60 Vorgängern!“

„Und der Kleingartenverein interessiert mich noch viel weniger!
Für einen kleinen Garten habe ich weder Zeit noch kann ich mir in meinem hohen Amt ein Schrebergartendasein leisten – auch wenn ich mich öfters gerne mal in eine klitzekleine lauschige Ecke verdrücken würde, wie dies jeder andere anständige Mensch doch kann – oder bin ich etwa nicht anständig?“

„Selbstverständlich bin ich für Menschenwürde! Ich rede ja andauernd über alle diese Dinge!
Und wenn man einmal von der aufdringlichen Art dieser jungen Leute absieht, dann rennen sie bei mir persönlich ja eigentlich offene Türen ein.“

„Ich bin doch nicht dumm! Ich weiß auch, daß das professionelle politische Amt den Makel der demokra-tischen Korruption an sich hat.
Wer hat mich denn in mein Amt gebracht?

Gute Verbindungen zur Kirche – besser gesagt: zu beiden Kirchen!
Eintritt in die Partei! Und dann der Aufstieg! Und schließlich sitze ich hier in meinem Amt und kann mich nicht nach links und rechts bewegen.“

„Was mir die Dienstvorschrift nicht vorschreibt, das schreibt mir mein Parteibuch vor, denn die Partei hat mich ja für mein Amt vorgeschlagen und über ihre Abgeordneten in mein Amt erhoben – natürlich zusammen mit der Koalition und selbstverständlich nach Rücksprache mit der Kirche.“

„Und wer hat meine Partei finanziert und ihr die politische Macht erst ermöglicht? Na, wer wohl?
Die Kirche – diesmal in Ökumene, weil meine Partei ja mit beiden so gut kann – bei aller angeblichen Profillosigkeit: eine stramme Leistung!“

„Aber gerade wegen dieser ganzen Umstände kann, darf und will ich mich bei der Sache dieser Jugendorganisation nicht engagieren.“

„Ein Demokratisierungsprozeß auf seiten der Bürger rückt alleine schon solche Dinge wie „Volksentscheid“ ins politische Leben und vielleicht gar in den politischen Alltag – da bleibt das politische Fach und die politische Sachkenntnis: da bleibt letztlich der politische Profi auf der Strecke.“

„Bis jetzt kann der Bürger immer nur das eine wählen oder das andere: die evangelische Kirche über die SPD oder die katholische Kirche über CDU und CSU oder beide Kirchen über meine Partei, die F.D.P. – insofern kann es mir in meinem Amt völlig egal sein, wen die Bürger wählen; denn meine Partei geht ja ohnehin immer mit dem Gewinner!“

„Das ist ja gerade der Witz des politischen Geschäftes! Deswegen sind wir – in unserer Partei – ja auch die intelligentesten Politiker!
Im politischen Geschäft immer ganz oben!“

„Aber ein Volksentscheid macht auch unser politisches Geschäft unkontrollierbar! Das würde man bis in die Börse hinein spüren!
Niemand weiß ja, zu was die Masse Volk morgen fähig ist, wenn sie mal gefragt wird!“

„Darin sind wir uns ja auch alle einig! Jeder einzelne professionelle Politiker, jede unserer drei Parteien und die beiden Kirchen: der Bürger darf erst gar nicht gefragt werden! Der Rest wird über die Abgeordneten unserer Parteien und die beiden Kirchen geregelt!
Dafür haben wir doch die parlamentarische Demokratie!“

„Nein, diese wahnwitzige Jugendorganisation darf keine Zukunft haben!
Die bringt zuviel Unruhe in unser politisches Geschäft, zu viele unkontrollierbare Unsicherheitsfaktoren!“

„Schließlich weiß dann niemand mehr, was der Morgen bringt und ob man übermorgen dann noch in seinem Amt ist!
Wenn der Bürger erst mal erkennt, daß er uns bezahlt und daß er deshalb auch das Recht hat, mit uns zu spielen, wie er will, dann überleben von uns nur noch die mit den besten Nerven!“

„Besser der Bürger kommt erst gar nicht an uns heran!
Wachposten, Stacheldrahtzäune usw. haben wir ja bereits!
Und der Gedanke, daß der Bürger nun auf demokratische Weise an uns herankommt und uns in unseren täglichen Entscheidungen in seinen Griff bekommt, darf in der Öffentlichkeit gar nicht erst Fuß fassen!“

„An die Tatsache, daß durch die Etablierung von Ausbildungsprogrammen in der freien Gewissens- und Willensbildung alle bisherigen festen ideologischen oder religiösen Vorstellungen in den Hintergrund gedrängt werden und nur noch das spontane Volksempfinden die große Herrschaft in unserem Staat führt, will ich erst gar nicht denken!“

„Meine Partei und die Kirchen würden mich direkt aus meinem Amt entfernen lassen wenn ich mich auf so etwas einließe! Das Beste ist, ich denke erst einmal gar nicht weiter daran und hülle mich, wie schon mit meinem Kollegen verabredet, weiterhin in Schweigen,denn Schweigen ist ja bekanntlich Gold.“

             
                                         
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
           
                                   
  Mit freundlicher Genehmigung des HESSISCHEN LANBOTEN
© DEUTSCHES KULTUR FORUM 2003
       
           
       

 

 
Seite 8
Die Geschichte der Deutschen Kulturstiftung
 
Teil 3   •   VERTRETER DES VOLKES – Die Goldene Partei Deutschlands
R ü c k b l i c k
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PETER HÜBNER  ·  PREIS DER FREIHEIT  DAS PROGRAMMIERTE VIERTE REICH  EINE DOKUMENTATION  Unter der Schirmherrschaft der DEUTSCHEN KULTURSTIFTUNG
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